Filme für SmartMovie
mit VirtualDub erstellen

Version 1.0

von Slawa Weis


Inhaltsverzeichnis

Teil 1

1.1 Übersicht
1.2 Werkzeuge
1.3 SmartMovie Player
1.4 VirtualDub
1.5 DivX Codec
1.6 Lame MP3 Codec
1.7 Arbeitsmaterial
1.8 Zusammenfassung von Teil 1

Teil 2

2.1 Wir haben das schon mal vorbereitet ...
2.2 Videos mit Profilen konvertieren
2.3 Größen der Dateien

Teil 3

3.1 DVD's Rippen
3.2 Grundlagen
3.3 Auflösung einstellen
3.4 Framerate einstellen
3.5 Videokompression einstellen
3.6 Audiokompression einstellen
3.7 Tonlautstärke einstellen
3.8 Zusammenfassung von Teil 3

Teil 4

4.1 Videos mit VirtualDub schneiden (z.B. Werbung entfernen)
4.2 Profile in VirtualDub
4.3 Stapelverarbeitung von Aufträgen

FAQ


Teil 1


1.1 Übersicht

Handys sind Heute inzwischen stark genug geworden um flüssig Videos unbegrenzter Länge abzuspielen. Doch zuerst muss der Film in die passende Größe gebracht werden und genau damit beschäftigt sich dieses Tutorial. Dabei konzentrieren wir uns auf den Videoplayer SmartMovie von Lonely Cat Games (http://www.lonelycatgames.com) und auf die Plattform Symbian Series 60, darunter das N-Gage. Mit genügend Kreativität lässt sich das Tutorial aber auch auf anderen Plattformen und/oder Videoplayer anwenden. Das Tutorial wurde in drei Teile unterteilt, die folgende Ziele verfolgen:

Falls Sie Fragen, Anregungen, Verbesserungen, Kritik oder Lob zu diesen Tutorial haben, so zögern Sie nicht mir das per E-Mail slawaweis@animatronik.net oder ICQ 146486665 (bitte gleich erwähnen das Ihr mich wegen diesem Tutorial kontaktiert) mitzuteilen. Ich werde versuchen so weit es mir die Zeit läst zu Antworten und eventuell dieses Tutorial zu aktualisieren. Ich erhebe keine Ansprüche auf das Tutorial oder die Bilder, so können diese frei kopiert, zitiert oder übersetzt werden. Bitte setzen Sie keine direkten Links auf die Bilder auf meinem Server, das sehe ich und werde sofort unterbinden.

1.2 Werkzeuge

Um Filme für den SmartMovie Player umzuwandeln und ansehen, benötigen wir folgende Sachen:

Bis auf den SmartMovie Player sind alle Werkzeuge kostenlos zu bekommen.

1.3 SmartMovie Player

Der SmartMovie Player kosten 20 Euro und ja, es ist es wert. Die Macher Lonely Cat Games haben eine Trialversion zu Verfügung gestellt, welche den vollen Umfang hat, nur lässt sich damit maximal 1 Stunde Material abspielen, was als Entscheidungshilfe mehr als genug ist. Für dieses Tutorial wird mindestens Version 2.0 benötigt. Die Trialversion des SmartMovie Players kann man hier runterladen:

http://www.lonelycatgames.com/mobile/smartmovie/files/smartmovie_s60_lcg_2_43.zip

oder hier die Vollversion kaufen:

https://pdassi.de/vshop/cart/cart.php?num=1&art=15221

Für andere Plattformen schauen Sie bitte auf der Lonely Cat Games (http://www.lonelycatgames.com) Webseite nach.

An dieser Stelle gleich etwas zum Hintergrund von SmartMovie. Der Player benutzt als Basis den Open Source Codec XviD (nicht zu verwechseln mit dem kommerziellen Closed Source Codec DivX). Eigentlich ist SmartMovie nur ein Oberfläche für XviD. Wer genug Erfahrung hat, kann selber versuchen eine eigene Oberfläche für XviD zu schreiben, aber nach zwei Tagen wird man merken, das 20 Euro für SmartMovie geschenkt sind. In der neuesten Version kann der XviD Codec auch DivX Dateien abspielen und nach meiner persönlichen Erfahrung ist DivX etwas besser und schneller in der Kodierung der Videos. Deshalb werden wir im folgenden die Videos mit DivX kodieren und mit XviD abspielen.

So, nun sollte die SmartMovie Zip-Datei runtergeladen sein. Packen wir das Paket aus und holen die Dateien "Codec\Codec_XviD_S60.SIS" sowie "Player\SmartMovie_S60_lcg.sis" auf das Handy. Ob es per Bluetooth oder USB passiert oder wo es abgelegt wird, ist egal. In dem Paket ist noch ein Videoumwandlungsprogramm mit, von Lonely Cat Games auf SmartMovie zugeschnitten. Allerdings finde ich es einwenig zu eingeschränkt in den Möglichkeiten. Es wird dort "DEMO" über das Video überblendet und wer erst mal die Batchlisten von VirtualDub kennenlernt, kann mit dem LCG Konverter nichts mehr anfangen :) Wer aber Lust hat, kann sich den LCG Konverter näher ansehen, dürfte selbst erklärend sein. Der Player auf dem Handy wird wie üblich installiert, entweder per Programm Manager oder FExplorer.

SmartMovie per Programm Manager installieren SmartMovie per FExplorer installieren

Die Installation erfordert keine besonderen Parameter. Das gleich mit dem XviD Codec. Jetzt ist der Player auf dem Gerät installiert und man kann ihn gleich ausprobieren. Im der Programmübersicht wird der Player gestartet und wir sehen die Menuleiste von SmartMovie.

SmartMovie wird gestartet SmartMovie Menu

In dem oberen Menupunkt kann man gleich zu zwei Testvideos gelangen und diese sich ansehen.

SmartMovie Testvideos

Zu konfigurieren gibt es nicht viel. In den Optionen kann man einige Sachen einstellen, aber das hängt von den jeweiligen Geschmack ab. Nur der "AUDIO VORLAUF" sollte auf -0.45 Sekunden eingestellt werden.

Wenn die Videos abgespielt werden, dann ist die Installation von SmartMovie abgeschlossen.

1.4 VirtualDub

VirtualDub von Avery Lee ist das beste Videoschnittprogramm, was die schnelle Bearbeitung und Neukodierung von Videos angeht oder das Aufnehmen über eine TV-Karte. Nicht mal kommerzielle Programme kommen da ran. Leider ist die Oberfläche etwas eigenwillig, aber in diesem Tutorial wird alles ausführlich erklärt.

VirtualDub ist Open Source und kann kostenlos über die Homepage http://www.virtualdub.org bezogen werden. Es sollte immer die neueste (nicht-beta) Version gewählt werden, beim Schreiben von diesem Tutorial war es die 1.5.10. Die Zip-Datei ist einfach irgendwohin zu entpacken, eine Installation ist nicht erforderlich. Nach dem Start von "VirtualDub.exe" sollten Sie das hier sehen:

VirtualDub Hauptfenster

Wenn Sie das gleiche sehen, ist die Installation von VirtualDub abgeschlossen.

1.5 DivX Codec

Wie schon oben erwähnt kann man entweder mit XviD oder DivX die Videos umwandeln. Meine Erfahrungen sagen das DivX bessere Ergebnisse liefert, aber ausprobieren kann man alles. Vielleicht findet jemand bessere Einstellungsmöglichkeiten für XviD raus, dazu verweise ich auf http://www.xvid.org. Weiter widmen wir uns den DivX Codec.

Den DivX Codec gibt es in mehreren Stufen. Eine kostenlose Version, eine kostenlose Pro Version mit Adware und eine kaufbare Pro Version ohne Werbung. Eines vorweg, Finger weg von der mit Adware Version, das wird man nie wieder vom Rechner los. Entweder die kostenlose Version oder die Pro kaufen. Die kostenlose Version wird uns aber vollkommen ausreichen, die liefert für Handys genauso gute Ergebnisse wie die Pro Version. Eine Übersicht findet man auf http://www.divx.com/divx/. Es wird mindestens DivX 5.1.1 benötigt.

Die Installation erfordert keine besonderen Parameter und an die Konfiguration werden wir uns im Teil 3 des Tutorials setzen. Wenn keine Fehler bei der Installation auftreten, ist DivX installiert.

1.6 Lame MP3 Codec

Um den Audio Anteil eines Videos zu kodieren, brauchen wir einen MP3 Audio Codec. Lame ist ein bekannter Open Source MP3 Codec. Die Homepage findet man hier: http://lame.sourceforge.net. Leider kann die Homepage wegen Lizenzstreitereien keine binäre Version des Codecs anbieten, aber das machen andere Seiten, z.B. http://mitiok.free.fr. Sie müssen sich bei der privaten Verwendung des Codec keine Gedanken über Illegalität machen und brauchen sich auch nicht zu verstecken. Nur falls Sie die kommerzielle Verwendung im Sinn haben, z.B. ihre eigenen Videos für Handys kodieren und dann in großen Stückzahlen verkaufen, sollten Sie sich besser einen kommerziellen MP3 Codec suchen.

So, jetzt muss nur noch die Datei "lame-3.96.1.zip" irgendwo runtergeladen sein (und diese für alle Fälle mit einem Antivirus Programm überprüfen), dann entpacken. In dem Ordner "ACM" gibt es die Datei "LameACM.inf". Mit Hilfe dieser Datei wird der Codec installiert. Einfach die Datei auswählen, rechte Maustaste und "Installieren" wählen.

Lame installieren

Wenn keine Fehler bei der Installation auftreten, ist der Lame MP3 Codec installiert.

1.7 Arbeitsmaterial

Um Filme umzukodieren brauchen wir natürlich auch Filme. Damit Sie das alles nachvollziehen können, habe ich mir 3 Videodateien im Internet rausgesucht. Auf der Seite:

http://www.divxcommunity.de/v5/divx-trailer.html

finden sich die Trailer "Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs.avi" 27,5 MB (28.930.048 Bytes) und "Matrix Revolutions.avi" 12,6 MB (13.225.984 Bytes). Diese enthalten genügend schnelle Szenen um das Gefühl für die richtigen Einstellungen zu bekommen. Wem diese Videos zu groß sind, dem empfehle ich den "Warcraft III Movie Trailer", "war3-movie-trailer.avi" 3,71 MB (3.899.690 Bytes):

http://www.blizzard.com/war3/movies/

Man muss sich diese Videos nicht unbedingt runterladen, man kann auch gleich mit eigenen Sachen anfangen. Ich erwähne es aber wegen der Vollständigkeit und der Nachvollziehbarkeit des Tutorials.

Herr der Ringe Shoot
Matrix Shoot
Warcraft III Shoot

1.8 Zusammenfassung von Teil 1

Damit sind wir am Ende von Teil 1 des Tutorials angelangt. Inzwischen sollten alle benötigten Werkzeuge installiert und konfiguriert sein, sowie das Arbeitsmaterial bereit liegen. Schön, fangen wir mit dem Eigentlichen an, dem Umkodieren.


Teil 2


2.1 Wir haben das schon mal vorbereitet ...

Genau wie in Kochsendungen habe ich schon mal alles vorbereitet, was ich in Teil 3 erklären werde. VirtualDub kennt sogenannte Profile, die alle benötigten Einstellungen einer Bearbeitung beinhalten, damit beim nächsten Mal nicht alles von vorne zu machen ist. Ich habe ein paar solcher Profile erstellt. Da ich nur ein N-Gage habe, richten sich diese Profile auch nach der Leistung des N-Gage's, andere Handys haben weniger oder mehr Ressourcen um Videos abzuspielen. Nach Teil 3 kann sich jeder selber die ihn am besten passenden Profile erstellen.

Es gibt verschiedene Arten von Film und seiner Kodierung. Schnelle Actionfilme wie z.B. Matrix erfordern stärkere Komprimierung, Comedyfilme ohne schnellen Bildwechsel können auch eine höhere Bitrate haben. Anime Serienfolgen wo sich meistens nur ein Element pro Szene bewegt haben wiederum anderen Raten (außerdem müssen dort auch die Untertitel sichtbar sein). Weiterhin kann ein Film 10% Action und 90% ruhiger Szenen enthalten, da muss sich der User selber entscheiden ob ihn die Action oder die Qualität wichtiger ist. Dann gibt es noch Musikvideos oder Nachrichtensendungen, wo entweder Musik oder Gespräch wichtiger als Bild ist. Zum Schluss zählt noch die Dateigröße oder wie viele Minuten Material auf ein Handy raufpassen.

Ich habe 4 Profile vorbereitet. Das erste "Film" ist für Filme ohne viele Actionszenen, Anime oder Zeichentrick. "Actionfilm" ist für Filme mit vielen Actionszenen. "Musikvideo" und "Nachrichten" ist wohl selbsterklärend. Alle folgenden Profile sollten runtergeladen werden.

2.2 Videos mit Profilen konvertieren

Jetzt können wir konvertieren. Dazu starten wir VirtualDub:

VirtualDub Hauptfenster

und öffnen eine Datei (z.B. den Matrix Trailer):

VirtualDub Datei öffnen

Jetzt laden wir ein Profil "File -> Load processing settings...", ich empfehle das Actionfilm Profil - "02-action-movie.vcf":

VirtualDub Profil öffnen

An dieser Stelle wären wir eigentlich fertig, wenn da nicht noch die Auflösung wäre. Alle Profile sind auf eine Reduzierung des Bildes auf 208x156 eingestellt, was 4:3 entspricht und den vertikalen Verhältnis eines Symbian Series 60 Bildschirms. So, nun sind aber die 3 Testvideos die ich oben erwähnt habe (oder Ihre eigenen) nicht unbedingt in dem Format 4:3, sondern z.B. 16:9. Um das richtige Verhältnis zu bekommen, müssen wir noch eine Kleinigkeit editieren. Dazu gehen wir in den Filterbereich "Video -> Filters...":

VirtualDub Filter Menu

wählen den einzigen Filter aus, der eingestellt ist:

VirtualDub Verzehrer Filter

und sind im Bildverzehrer Dialog angelangt:

VirtualDub Bildverzehrer Dialog

Oben sehen wir gleich die 2 Parameter: 208 und 156. Das erste ist die Breite des zu erstellenden Bildes und das zweite die Höhe. Ein Symbian Series 60 Bildschirm ist genau 176x208 Pixel Groß. SmartMovie dreht automatisch den Film um 90 Grad wenn die Breite mehr als 176 beträgt, deshalb ist unsere maximale Breite 208. Die Höhe hängt wiederum von der Höhe des Originalvideos ab. Der Höhe wird nach der Formel 208/BREITE*HÖHE berechten, wobei BREITE und HÖHE die Maße des ursprünglichen Videos sind. An der folgenden Tabelle demonstriere ich wie man die richtigen Parameter für verschiedene Videos ausrechnet. Dabei ist zu beachten, dass der Wert immer gerade sein muss, deshalb runden wir auf die nächste gerade Zahl (bei XviD muss man sogar auf eine durch 8 teilbare Zahl runden).

- Original Auflösung
des Videos
Vertikale Auflösung Horizontale Auflösung
Herr der Ringe 640 x 344 208/640*344 = 111,8
208 x 112
176/640*344 = 94,6
176 x 94
Matrix Revolutions 640 x 360 208/640*360 = 117
208 x 118
176/640*360 = 99
176 x 100
Warcraft III 800 x 340 208/800*340 = 88,4
208 x 88
176/800*340 = 74,8
176 x 74

Die vierte Spalte habe ich eingefügt, falls jemand seine Videos nicht vertikal, sondern horizontal am Handy sehen will. Nun wissen wir, dass die Höhe des Matrix Trailers 118 Pixel, bei einer Breite von 208 Pixel, entspricht. Diesen Wert setzen wir auch ein:

VirtualDub Bildverzehrer Dialog 2

Das war es schon. Jetzt zwei mal OK drücken und den Film abspeichern "File -> Save as AVI...". Ich empfehle kurze Namen zu wählen, damit auf dem Handy der Name auch vollständig zu lesen ist.

VirtualDub Speichern

Jetzt wartet wir, bis der Film fertig kodiert ist. Auf meinem P4 3.0GHz dauerte die Umkodierung des Matrix Trailers 20 Sekunden.

VirtualDub Umkodieren

Ist die Umwandlung fertig, wird das Ergebnis auf das Handy kopiert, egal wohin. Danach wird SmartMovie auf dem Handy gestartet und in dem Dateimenu ein Scan des Dateisystems durchgeführt, dazu zwei Mal die linke Pfeiltaste drücken, und da ist das Video.

SmartMovie neues Video suchen SmartMovie neues Video gefunden

2.3 Größen der Dateien

Hier habe ich noch mal tabellenhaft aufgeführt, wie groß die Videos nach dem Umwandeln unter den verschiedenen Profilen werden. In der ersten Zeile steht noch die Zeitlänge des jeweiligen Clips in Klammern. Die zweite Spalte enthält die Parameter der Profile, muss man jetzt nicht verstehen, kommt alles in Teil 3.

Name des Profils Parameter Hdr (2:47) Matrix (1:23) Wc (0:29)
Originalgröße - 27,5 MB
(28.930.048)
12,6 MB
(13.225.984)
3,71 MB
(3.899.690)
Film V: 80Kbit
A: 96Kbit, 22050Hz, 8Bit, Stereo
3,60 MB
(3.784.704)
1,79 MB
(1.878.016)
664 KB
(679.936)
Actionfilm V: 80Kbit
A: 64Kbit, 22050Hz, 8Bit, Stereo
2,95 MB
(3.098.624)
1,46 MB
(1.538.048)
534 KB
(546.816)
Musikvideo V: 48Kbit
A: 128Kbit, 44100Hz, 8Bit, Stereo
3,63 MB
(3.811.328)
1,80 MB
(1.890.304)
672 KB
(688.128)
Nachrichten, Videokonferenzen V: 48Kbit
A: 32Kbit, 16000Hz, 8Bit, Mono
1,71 MB
(1.802.240)
864 KB
(884.736)
320 KB
(327.680)

Teil 3


3.1 DVD's Rippen

Ich könnte hier natürlich ein eigenes Tutorial präsentieren, wie DVD's gerippt werden, aber es gibt schon ein gutes und ich sehen keinen Sinn darin gleiche Sachen zweimal zu machen. Unter dem folgenden Link findet Ihr eine ausführliche Anleitung zum DVD-Rippen:

http://www.dvdripguides.com/dvdrip3a.php

Dieses Tutorial beschreibt wie man seine DVD's in das AVI-Format bekommt. Danach kann man es mit Hilfe meines Tutorials auf das Handy bringen.

3.2 Grundlagen

Videodaten, welche digital abgespeichert werden, haben folgende Merkmale die uns wichtig sind und die wir bearbeiten müssen:

Die Auflösung ist die rechteckige Große in Pixel eines Bildes in einem Video und da alle Bilder die gleiche Große haben, gilt die Auflösung für den ganzen Film. Ein Symbian Series 60 Bildschirm eines Handys hat die festegelegte Große von 176x208 Pixel oder gedreht 208x176 Pixel. Mehr als diesen Wert sollte die Auflösung eines Handyfilms (für Series 60) nicht haben, es könnte erst mal nicht dargestellt werden und das Handy wurde die Datenmenge nicht bewältigen. Deshalb muss die Auflösung immer reduziert werden. Videoclips am PC-Monitor haben normalerweise mindestens 320x240 Pixel um brauchbar betrachtet zu werden, DVD Rips 640x480 Pixel oder höher. Es ist jetzt nicht notwendig genau auf 208x176 Pixel zu reduzieren. Jede Auflösung hat ein Verhältnis von Breite zu Höhe und bei einer Reduzierung sollte das Verhältnis beibehalten werden, sonst wird nur der Film unnötig gestreckt und es wird mehr Platz für den Film benötigt. Wer dennoch seinen ganzen Bildschirm abdecken will, SmartMovie kann in der neuesten Version das Video über das gesamten Display strecken, was dem Player keinen besonderen Aufwand kostet.

Um die Auflösung eines vorhandenen Films auf Handygröße zu schrumpfen, verwenden wir eine einfache Formel. Die Parameter sind:

und die Formel lautet ZB/OB*OH=ZH. Die Zielbreite (ZB) ist von uns von vornherein festgelegt, wegen des Bildschirms. Diese muss gleich oder kleiner als 208 Pixel sein. Die Zielhöhe (ZH) berechnen wir durch die Formel und die Originalauflösung. Eine Beispiel. Nehmen wir den Matrix Trailer. Um seine Breite und Höhe rauszufinden, gehen wir in den Windows Explorer, wählen die Datei aus und sehen uns die Eigenschaften an:

Auflösung herausfinden 1
Auflösung herausfinden 2

Unter dem Tabpanel "Dateiinfo" sehen wir dann auch gleich die Videoauflösung: 640x360 Pixel.

Auflösung herausfinden 3

Damit haben wir unsere Werte für OB und OH: OB=640, OH=360. Für ZB müssen wir uns selber entscheiden, wie wir den Film auf dem Handy sehen wollen:

SmartMovie Video horizontal SmartMovie Video vertikal

Wenn wie im ersten Bild horizontal, dann ist ZB=176, sonst vertikal ZB=208. Zum Schluss wird die ZH ausgerechtet, entweder für ZB=176: 176/640*360=99 oder für ZB=208: 208/640*360=117. Ungerade Zahlen in der Bildbearbeitung sind immer schlecht (wegen der internen Optimierungen der Programme), deshalb runden wir diese auf die nächste gerade. Ob wir hoch oder runter runden ist egal, ich habe mich für 176x100 und 208x118 entschiednen, 176x98 und 208x116 ginge aber auch ohne Probleme. Damit haben wir die Auflösung ausgerechnet, welche wir brauchen um den Matrix Trailer auf das Handyformat runterzukriegen: 640x360 -> 208x118 (oder 176x100). Hier noch mal eine Tabelle für alle Videos aus diesem Tutorial:

- Original Auflösung
des Videos
Vertikale Auflösung Horizontale Auflösung
Herr der Ringe 640 x 344 208/640*344 = 111,8
208 x 112
176/640*344 = 94,6
176 x 94
Matrix Revolutions 640 x 360 208/640*360 = 117
208 x 118
176/640*360 = 99
176 x 100
Warcraft III 800 x 340 208/800*340 = 88,4
208 x 88
176/800*340 = 74,8
176 x 74

Ich hoffe die Ausrechnung der Auflösung ist jetzt klar geworden.

Kommen wir zu der Framerate (Bildwiederholungsrate). Wie Sie vielleicht wissen, hat ein Kinofilm im Kino genau 24 Bilder pro Sekunde um dem menschlichen Auge Bewegung vorzutäuschen. In der digitalen Welt gibt es mehrere Standards, z.B. 25 Bilder pro Sekunde bei PAL oder 29,97 bei NTSC. Leider kann ein Series 60 Gerät zu Zeit so viele Bilder pro Sekunde nicht verarbeiten, deshalb halbieren wir die Rate in einem Video. Keine Angst das Sie jetzt eine Slideshow bekommen, wenn Sie den Teil 2 dieses Tutorials gemacht haben, dann wissen Sie, das es flüssig läuft.

Kommen wir zu Videokodierung. Ein 208x176 Bild aus einem Video hat genau 36608 Pixel. Ein Pixel belegt im Normalfall 3 Byte, d.h. 3*36608=109824 Byte pro Bild. Nehmen wir an wir haben 15 Bilder pro Sekunde in dem Video, dann brauchen wir für 1 Minute Video 900 Bilder und das belegt 98841600 Byte Platz oder 94,26 MB, was eindeutig zu viel ist. Deshalb werden verschieden Kompressionsverfahren verwendet um die Datenmenge zu reduzieren. Natürlich geht dabei auch Information verloren, aber es sollte genügend bleiben um das Video ansehen zu können. Moderne Kompressionsverfahren, wie DivX, setzen eine Grenze an Bytes pro Stück Film, wohin alle Daten dieses Stückes passen müssen oder dazu gebracht werden müssen. Nehmen wir wieder als Beispiel eine Sekunde Film mit 15 Bildern, umkomprimiert wären das 1,57 MB. Jetzt sagen wir aber, es müssen höchstens 100,000 Byte, also 0,1 MB, sein. Dann muss der DivX Codec jetzt alle Informationen von den 1,57 MB auf 0,1 MB reduzieren, was dieser auch hervorragend macht. Genau dieser Vorgabewert ist der Parameter mit welchen wir bestimmen wie stark ein Video zu komprimieren ist. Er wird in kbps angegeben. Nach meinen Erfahrungen ist bei Symbian Series 60 und SmartMovie bei 128 kbps die obere Grenze, bei der es auch schon stark ruckelt. Die Profile aus Teil 2 lagen zwischen 80 kbps und 48 kbps, aber ich denke für bestimmte Filme kann man auch 96kbps wählen, hängt natürlich davon ab, wie stark der Audioanteil komprimiert ist.

Das letzte im Bunde ist die Audiokodierung. Genau wie bei Video gibt es hier auch einen Wert in kbps, welche die Qualität bestimmt. Da Audio leichter zu dekodieren ist, sind bestimmt auch Werte von 256 kbps möglich, allerdings nicht mit Video zusammen. Die besten Ergebnisse erzielte ich mit 80 kbps Video und 96 kbps Audio (das "Film" Profil). Viele sagen das der Wert für Audio immer unter dem des Video liegen sollte, aber ich denke guter Klang ist genauso wichtig wie gutes Bild. Dennoch sind die Kombinationen 80 kbps Video und 64 kbps Audio (das "Actionfilm" Profil) oder 80kbps/32kbps, 80kbps/16kbps genauso möglich und sparen etwas Platz. Ist Geschmackssache, muss jeder für sich selbst herausfinden. So, genug der Theorie.

3.3 Auflösung einstellen

Fangen wir an die Parameter zu setzen. Starten wir VirtualDub, wählen ein Video aus "File -> Open Video File..." (z.B. den Matrix Trailer):

VirtualDub Hauptfenster
VirtualDub Datei öffnen

Um die Auflösung für den Zielfilm zu bestimmen, müssen wir einen Filter aktivieren. VirtualDub kennt viele Filter um Dateien zu bearbeiten oder Effekte einzublenden. Zu den Filtern gelangen wir über "Video -> Filters...":

VirtualDub Filter Menu

Dann sehen wir die Filterliste die leer ist:

VirtualDub Filterliste 1

mit der Schaltfläche "Add..." offnen wir eine Liste mit allen vorhandenen Filtern aus und wie Sie sehen, ist das eine ganze Menge:

VirtualDub Filterliste 2

Suchen wir den "resize" Filter und markieren diesen:

VirtualDub Filterliste 3

Nach dem OK, sind wir schon im Bildverzehrermenu angelangt:

VirtualDub Filterliste 4

genau hier setzen wir unsere Werte für die Auflösung des Zielfilms ein, bei Matrix wären das 208 und 118. Unterhalb dieser Werte gibt es noch eine Auswahlbox wo "Nearest neighbor" eingestellt ist. Die Parameter in dieser Box bestimmen die Qualität der Verkleinerung der Auflösung. Ich stelle immer "Precise bicubic (A=0.75)" ein, weil es für meinen Geschmack die besten Ergebnisse liefert. Sie können aber selber ausprobieren was Ihnen lieber liegt. Dazu gibt es unten eine Schaltfläche "Show preview", welche ein neues Fenster öffnet, wo die Qualität der Ausgabe betrachtet werden kann:

VirtualDub Filterliste 5

Das war es schon an den Einstellungen. Die restlichen Eingabeboxen dienen der Funktion dem Video schwarze Ränder zu verpassen, aber für Handyfilme brauchen wir das nicht. Jetzt noch OK betätigen und der Verzehrfilter ist eingestellt:

VirtualDub Filterliste 6

Damit ist die Auflösung eingestellt und beim nochmaligen OK sind wir wieder im Hauptfenster.

3.4 Framerate einstellen

Als nächstes reduzieren wir die Framerate um die Hälfte. Das ist schnell gemacht. Unter "Video -> Frame Rate...":

VirtualDub Framerate einstellen 1

erscheint ein Dialog mit vielen Parametern, mit welchen die Bildwiederholungsrate des Films verändert werden kann. Wir müssen nur in der Mitte des Dialogs den Auswahlpunkt auf "Process every other frame (decimate by 2)" setzen, wie auf dem folgenden Bild zu sehen ist:

VirtualDub Framerate einstellen 2

dann sind wir fertig. Damit ist die Framerate eingestellt und nach dem OK sind wir wieder im Hauptfenster.

3.5 Videokompression einstellen

Jetzt wenden wir uns dem Video Codec zu. Zuerst muss sichergestellt werden, dass im "Video" Menu "Full processing mode" eingestellt ist, damit VirtualDub überhaupt einen Codec benutzt:

VirtualDub Video Codec einstellen 1

Danach gehen wir in das Video Codec Auswahlmenu "Video -> Compression...":

VirtualDub Video Codec einstellen 2

und sehen einige Codecs, die auf dem Rechner installiert sind. Die müssen nicht die gleichen wie in dem folgenden Bild sein, es muss nur DivX 5.1.1 oder höher vorhanden sein:

VirtualDub Video Codec einstellen 3

Dieser wird auch ausgewählt. Beim Klick auf "Configure" gelangen wir in das Einstellungsmenu von DivX:

VirtualDub Video Codec einstellen 4

Oben rechts sehen wir die Schaltfläche "Select Profile Wizard", die wird als nächstes betätigt:

VirtualDub Video Codec einstellen 5

hier wählen wir das "Handheld" Profil aus (ganz links) und dann auf "Weiter >":

VirtualDub Video Codec einstellen 6

Jetzt müssen ein paar Sachen eingestellt werden, wo es aber ziemlich egal ist was. Diese Aufgabe übernimmt später sowieso VirtualDub, aber DivX braucht beim ersten Mal irgendwelche Parameter um sich zu konfigurieren. Einfach die Parameter zum aktuellen Video einstellen und "Fertig stellen". Jetzt sind wir wieder im Hauptdialog von DivX:

VirtualDub Video Codec einstellen 4

Als letztes stellen wir die Bitrate der Kompression ein. Wie ich oben aufgeführt habe, sollte diese nicht höher als 128 kbps sein, 80 kbps ist ein guter Anfang, ansonsten selber sich den perfekten Wert suchen. Mit DivX sind wir fertig und nach zwei Mal OK, sind wir wieder im Hauptfenster von VirtualDub.

3.6 Audiokompression einstellen

Als nächstes folgen die Audioeinstellungen. Zuerst muss sichergestellt werden, dass im "Audio" Menu "Full processing mode" eingestellt ist, damit VirtualDub überhaupt einen Codec benutzt:

VirtualDub Audio Codec einstellen 1

wäre diese Option nicht gewählt, würde der Audioanteil des Videos einfach direkt in das neue Video kopiert worden, ohne Umwandlung. Das ist oft sehr sinnvoll, aber da wir für ein Handy den Audiostream stark komprimieren wollen, müssen wir auch den Ton mit einem Codec bearbeiten. Als nächstes gehen wir in das Audiostream Konverter-Menu "Audio -> Conversion...":

VirtualDub Audiostream konvertieren
VirtualDub Audiostream konvertieren

Was muss hier gemacht werden? Eigentlich gar nichts, jedenfalls im Falle des Lame MP3 Codec, welches wir als Audio-Codec nehmen. Dazu muss was zu Digitalisierung von analogen Audiosignalen erzählt werden. Ich werde hier nicht die ganze Thematik dahinter erklären, das kann man im Internet ganz gut nachlesen (falls der nachfolgende Link nicht geht oder ihr eine bessere Seite zum Thema weist, E-Mail an mich, danke):

http://transfer.ik.fh-hannover.de/ik/person/huthloff/haase/2_1.htm

Um es kurz zu machen, es gibt mehrere Parameter die ein analoge Quelle auf einen digitalen Speicher abbilden. Der Ton ist sehr flexibel und kann in verschiedenen Qualitätstuffen abgespeichert werden. Um eine Qualitätstuffe einzustellen gibt es die "Abtastrate" ("Sampling rate"), "Abtasttiefe" ("Precision") und Kanäle ("Channels"). Je höher der Wert (Stereo ist zwei Mal Mono), desto besser der digitale Klang, aber dafür wird der Platzverbrauch auch deutlich größer und es werden mehr Ressourcen gebraucht um den Ton abzuspielen.

Wir brauchen aber in diesem Dialog nichts zu machen. Das liegt alleine an den Audio-Codecs. Mansche Audio-Codec nehmen nur die Qualität zum kodieren an, die auch im original Video vorhanden ist. Um den User aber auch die Möglichkeit zu geben solche Codecs vernünftig zu nutzen, wurde in VirtualDub dieser Dialog eingebaut, der eine Konvertierung zwischen der original Ton Qualität in eine beliebig andere ermöglicht. Natürlich bringt eine Konvertierung von kleineren Werten in höhere keine Verbesserung, aber wir werden normalerweise von höher auf kleiner konvertieren (auf sehr viel kleiner :) ). Der Lame MP3 Codec kann eine beliebige Qualitätsquelle nehmen und diese eigenständig konvertieren.

Als nächstes verlassen wir diesen Dialog und gehen zu den Audio-Codecs "Audio -> Compression...":

VirtualDub Audio Codecs

und da sehen wir alle kompatiblen Audio-Codes auf dem System:

VirtualDub Audio Codecs

Als nächstes wählen wir den Lame MP3 Codec aus:

VirtualDub Lame

und sehen rechts eine sehr lange Liste von Qualitätstuffen. Es heißt das Symbian von Haus aus nicht mehr als 11025 Hz, 32 kbps und Mono wiedergeben kann:

VirtualDub Lame Parameter 11

jedenfalls sagen das die SmartMovie Leute und ein paar andere Multimedia-Programme Hersteller. Ich habe aber mit höheren Einstellungen wie 22050 Hz, 64 kbps und Stereo viel bessere Qualität erzielt. Kann aber auch an meinen subjektiven Wunschvorstellung liegen oder an dem original N-Gage, welches einen Hardware Stereo MP3 Player hat. Ich habe es immer noch nicht herausgefunden.

VirtualDub Lame Parameter 22

An dieser Stelle rate ich zum experimentieren. Welche die beste Einstellung für sich selbst und seine Filme ist, sollte man selber herausfinden. Hier möchte ich noch mal an den Konverterdialog zurückkommen. Lame hat viele Auswahlmöglichkeiten, aber einige andere Audio-Codec können so was nicht bieten. Um die auch zu nutzen, sollte man z.B. für 11025 Hz, 32 kbps und Mono folgende Einstellungen machen:

VirtualDub Audiostream konvertieren

Für SmartMovie brauchen wir das aber nicht.

3.7 Tonlautstärke einstellen

Ganz kurz möchte ich noch auf die Tonlautstärke hinweisen. Wem die konvertierten Videos zu leise/zu laut auf dem Handy sind, der geht ins "Audio -> Volume...":

VirtualDub Tonlautstärke

und verändert die Lautstärke.

VirtualDub Tonlautstärke

3.8 Zusammenfassung von Teil 3

Damit wären wir komplett fertig mit den eigenhändigen Einstellungen in VirtualDub und jetzt ist es Zeit die vielen Rädchen im VirtualDub selber zu setzen um die optimale Qualität für sich selbst zu erzielen. Dann nur noch abspeichern:

VirtualDub Speichern

und warten bis das Konvertieren fertig ist.


Teil 4


4.1 Videos mit VirtualDub schneiden (z.B. Werbung entfernen)

In VirtualDub kann man die Videos schneiden, um z.B. überflüssige Intros und Outros zu entfernen oder die Werbung rauszuschmeißen. Dazu öffnen man ein Video und bewegt die untere Positionsleiste zu der Stelle wo man einen Schnitt setzen will:

VirtualDub Positionszeiger

man kann übrigens mit den links/rechts Pfeiltasten Bildgenau den Positionszeiger setzen. Hat man den Anfang des zu schneidendes Teilstückes gefunden, dann wählt man im Menu "Edit -> Set selection start..." oder man drückt die Taste "Pos1" in dem 6 Tastenblock über den Pfeiltasten:

VirtualDub Positionszeiger Start

Jetzt setzt man den Positionszeiger an das gewünscht Ende des Teilstückes und wählt "Edit -> Set selection end..." bzw. Taste "Ende". Damit hat man ein Teilstück markiert und mit "Edit -> Delete..." oder Taste "Entf" wird dieses Teilstück aus dem Video entfernt. Das kann man jetzt beliebig oft mit dem Rest des Videos wiederholen. Natürlich wird das Teilstück nicht wirklich aus dem Video auf der Festplatte gelöscht, es werden nur die Indexe in VirtualDub gespeichert. Wenn man VirtualDub jetzt schließen würde und wieder mit dem Video öffnete, wäre das ganze Video wieder da. Um aber ein neues Video, ohne die entfernten Teilstücke zu bekommen, muss man es neu abspeichern. Dazu gibt es extra in VirtualDub die Option "Direct stream copy". Unter "Video -> Direct stream copy" und "Audio -> Direct stream copy" einstellen:

VirtualDub Direct Stream Copy Video VirtualDub Direct Stream Copy Audio

Damit kann man den Effekt erreichen, dass der Inhalt des neuen Videos ohne neukomprimiert zu werden, auf die Festplatte geschrieben wird. Das dauert genauso lang wie ein Video von einer Festplatte auf eine andere zu kopieren, d.h. sehr schnell. Diese Möglichkeit haben übrigens nicht viele Programme, sogar die kommerziellen sind nicht so flexibel. Deshalb ist VirtualDub im Home-Video-Editing und professionellen Bereich sehr beliebt. Selbstverständlich ist es auch möglich nach der Anleitung aus Teil 3 das geschnittene Video auch gleich umzukonvertieren. Falls ihr aber noch mit den Einstellungen experimentiert, dann rate ich euch zuerst das Video per "Direct stream copy" zu schneiden.

Jetzt nur noch abspeichern:

VirtualDub Speichern

Übrigens, das alte Videos zu überschreiben geht nicht. Man muss ein neues Ziel angeben und wenn alles fertig ist, das alte Video per Hand löschen. WARNUNG! Wenn ihr zuerst etwas rausschneidet und dann ein Profil (sehe nächsten Abschnitt) ladet, dann werden alle Markierungen gelöscht und ihr müsst von vorne anfangen! Deshalb zuerst Profil laden, dann schneiden!

4.2 Profile in VirtualDub

Um nicht ständig die Parameter immer neu einzustellen, hat VirtualDub sogenannte Profile. Stellt alles ein so wie ihr wollt und wählt dann "File -> Save processing settings...":

VirtualDub Save processing settings

Gebt dann irgend einen Namen für das Profil ein und speichert es.

Wenn ihr die Einstellungen im Profil wieder laden wollt, dann öffnet zuerst ein Video, ladet das Profil über "File -> Load processing settings...":

VirtualDub Load processing settings

und ihr könnt sofort das Video abspeichern.

VirtualDub speichert übrigens die Schnitte (sehe vorherigen Abschnitt) nicht in Profilen ab, diese müssen jedesmal per Hand eingestellt werden, aber immer schön nachdem das Profil geladen ist, sonst werden die Schnittmarkierungen gelöscht.

4.3 Stapelverarbeitung von Aufträgen

Wenn ihr inzwischen ein paar Videos erfolgreich konvertiert habt, werdet ihr schnell auf ein bekanntes Problem stoßen: Video laden, Einstellungen machen, kodieren; nächstes Video laden, Einstellungen machen, kodieren; nächstes Video laden ... . Genau das kann mit Stapelverarbeitung erleichtern. Man setzt alle Parameter für alle Videos und dann macht man die Umwandlung in einem Schritt, z.B. über Nacht. So kann man ganze Serien in einem Schritt umwandeln oder ein Video mit verschiedenen Einstellungen konvertieren.

Um eine Stapelliste zu starten, muss man zuerst alle Parameter nach der Anleitung aus dem Teil 3 einstellen. Dann, beim Abspeichern, muss man die Checkbox "Don't run this job now ...":

VirtualDub Stappelauftrag speichern

anklicken und speichern drücken. Der Dialog wird geschlossen, aber es passiert ... gar nichts! Das ist auch so richtig, denn der Auftrag wurde in die Liste eingetragen und gespeichert. Jetzt könnte man den nächsten Auftrag parametrisieren oder VirtualDub einfach schlissen.

Hat man jetzt eine Liste auf diese Weise erstellt, geht man zu "File -> Job control..."

VirtualDub Aufträge Liste

und sieht eine Liste der Aufträge:

VirtualDub Aufträge Liste Dialog

Ich will hier z.B. den Matrix Trailer 4 Mal umwandeln. In Video/Audio mal 80/64, 80/32, 64/64 und 64/32 um die verschiedenen Qualitätstuffen zu testen. Jetzt drückt man "Start" und geht schlaffen. "Abort" stoppt die Stapelbearbeitung. Wenn ein Fehler auftritt (was ab und zu passiert), dann wird das fehlerhafte Video übersprungen und es wird mit dem nächsten weitergemacht.


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